Das Verhalten gegenüber Fremden wird immer dann Thema, wenn aktuelle Vorfälle im Umkreis bekannt werden, wo fremde AutofahrerInnen stehen bleiben, Kinder ansprechen und ihnen anbieten, sie mitzunehmen. Obwohl derartige Vorfälle nur eine Randgruppe in Bezug auf die Präventionsarbeit darstellt, möchte ich hier genauer darauf eingehen, was wir hier gut und zielführend für unsere Schützlinge tun können.

Wo Eltern bloß vor dem „bösen Fremden“ warnen, vielleicht Bezug nehmend auf einen „weißen Bus“ (wie es heute nach dem Fall Kampusch noch verankert ist) oder auf Erwachsene, die Zuckerl verteilen, sind überwiegend angstmachend. Zum Einen zeigt sich in diesen Gesprächen oft die Unsicherheit der Eltern, die sich auf die Kinder überträgt, und zum Anderen können diese Warnungen niemals präzise sein, da der Fokus ja „der große Unbekannte“ ist. Wenn wir uns bloß an Verbote und Warnungen orientieren, so wird dies Kinder schwächen, denn Angst macht klein und hilflos.

Wenn Prävention zielführend sein soll, dann soll sie immer bestärkend sein, die Basis dafür ist das eigene Gefühl des Kindes.

Man kann Kinder präventiv-bestärkend zu diesem Thema schulen, indem man konkret bespricht, mit wem sie spontan, ohne vorher mit den Erziehungsberechtigten zu sprechen, mitfahren dürfen. Das ist meist ein sehr kleiner Personenkreis: Eltern, Großeltern, zwei Nachbarn, eine Tante, ein Onkel und die beste Freundin der Mama … Wenn jemand anderer (und sei dies der Papa einer Schulkollegin!) spontan fragt, ob das Kind mitfahren will, muss Rücksprache mit den Eltern gehalten werden. So geben wir Kindern eine eindeutige, positiv orientierte Richtung vor. Am Rande kann natürlich der Vorfall besprochen werden, aber der Focus muss auf Handlungsmöglichkeiten in Notsituationen und Klarheit über Grenzen zu Fremden wie auch zu Bekannten sein.

Ich habe dafür ein Arbeitsblatt erstellt, dass sie hier gerne drucken und mit Ihren Kindern besprechen können.