Ein guter Austausch


 Kommunikation ist im Austausch mit meinem Umfeld eine wichtige Sache. Es lohnt sich, hier mal genauer hinzusehen, wie wir eigentlich kommunizieren.

 Wir können nicht nicht kommunizieren: Alles ist Kommunikation: Die Sprache, der Tonfall, die Körperhaltung, Gestik, Mimik, Verhalten,… alles, was andere von uns wahrnehmen.

 Kinder haben sehr feine Antennen, was unser Befinden anbelangt. Kinder spüren sehr oft Dinge, ihnen fallen Dinge auf, die uns Erwachsenen nicht auffallen.
Das liegt an unserer inneren „Landkarte“:

Die der Erwachsenen ist oft schon fertig gezeichnet: wir haben eine Vorstellung – aus unserer Erinnerung gebaut – davon, wie der Partner, der Arbeitskollege reagiert, wie sich unsere Umwelt normalerweise verhält. Bei Erwachsenen ist das Zeichnen der Landkarte zum großen Teil fertig. Dann, wenn wir etwas ganz Neues beginnen, wenn wir Umziehen, wenn wir einen neuen Job beginnen, oder vor neuen Herausforderungen stehen, dann adaptieren wir unsere innere Landkarte, aber im großen und ganzen bleiben wichtige, entscheidenede Teile unseres inneren Bildes der Welt da draußen gleich.

Jeder Mensch zeichnet im Inneren seine eigene Landkarte. Die Informationen, Inputs von Außen, Erfahrungen sammeln wir und wir speichern sie ab. Diese Prägung beginnt ab unserer ersten Stunde. Dadurch beginnt ein Kind bald schon zu verstehen, wie die Welt da draußen funktioniert. Kinder sind sehr aufmerksam ihrem Unfeld gegenüber, ihre Landkarte wird neu geschrieben.

 Und so entsteht ein Referenzsystem, auf das wir zurückgreifen können: Ein großer Pool an individuellen Erfahrungen steht uns zur Verfügung, um Entscheidungen treffen zu können. Jeder Mensch trifft in jeder Situation die bestmögliche Entscheidung.

 Was bedeutet das?

Dass wir im Gespräch, im Austausch miteinander immer achtsam sein sollten: Denn jeder Mensch hat seine eigene Landkarte, seine eigenen Erfahrungen, die er gemacht hat. So löst eine scheins beiläufige Bemerkung über die Figur bei einem Menschen Gleichgültigkeit, beim anderen Menschen Schmerz oder Scham aus. 

Fragen Sie Ihr Kind: Was meinst du damit? Wie genau siehst du das? Wann, Wo, …

 Fragen Sie in schwierigen Situationen NICHT: Warum oder Wieso.
Diese Fragen führen in das Problem hinein.. vertiefen die Thematik und machen sie so schwieriger zu lösen. 

Senden Sie ICH – Botschaften:

 Es macht einen großen Unterschied, ob Sie beim Ausschütten eines Glases sagen:

 Du bist so ungeschickt (Kind=ungeschickt) oder:

  • Ich habe gesehen, dass dir das jetzt nicht so gut gelungen ist und ich ärgere mich darüber. Ich weiß, dass Du das besser kannst. Ich möchte, dass du das jetzt in Ordnung bringst, und beim nächsten Mal gelingt es Dir bestimmt besser. Jeder macht Fehler.
    (Kind = grundsätzlich in Ordnung, Verhalten = in diesem Moment ungeschickt)

Nadja Pichler            power4me logo